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Die Last des Geldes

Notengeld

Es gab eine Zeit, da hatten wohlhabende Personen schwer an ihrem Reichtum zu tragen. Damals, als noch jeder Kauf mit barer Münze bezahlt wurde.
Auch als die "Bank in Zürich" nach ihrer Eröffnung 1837 im Zürcher Haus zur Meise begann, Banknoten heraus zu geben, vermochte sich zunächst wenig daran zu ändern: Zu gross war das Misstrauen gegenüber dem neuen Papiergeld in der Allgemeinheit verankert.

Aus einer Schrift dieser Bank ist uns folgende Geschichte überliefert:

Drei Bauern wanderten, mit schweren Geldranzen belastet, aus dem äusseren Amt über Winterthur nach Zürich. Einer von ihnen hatte den Gedanken, sich auf der Bank in Winterthur zu melden und seine Brabanter-Taler gegen Kassascheine umzuwechseln. So erleichtert eilte er munteren Schrittes seinen Kameraden nach, die er schon bald einholte. Und als diese den Berg hinaufkeuchten, war er schon weit voraus. So konnte er noch am gleichen Tag nach Zürich gelangen, während die beiden anderen Bauern am letzten Berg vor Zürich - damit dürfte mit grösster Wahrscheinlichkeit Schwamendingen gemeint sein - übernachten mussten. Weil auch Scheine von 100 Talern bald gezählt waren, reduzierte sich die Zeit in der Zürcher Bank für den mit Notengeld ausgestatteten Bauern noch einmal deutlich im Vergleich zu seinen Kollegen.

Weite Akzeptanz fand das Notengeld erst, als auch die 1870 durch den Willen des Zürcher Volkes gegründete Kantonalbank begann, solche Scheine auszugeben.

Was die Wirtsleute in Schwamendingen vom neumodischen Papiergeld hielten ist nicht überliefert. Aber seit mitte des 20. Jahrhunderts erleichtert die Zürcher Kantonalbank auch in Schwamendingen das Leben der Bevölkerung mit ihren Diensten; und seit je gehören nicht nur Menschen mit schweren Geldrucksäcken zu ihrer Kundschaft.

 

Historische Zahlmittel und Weiteres zu Handel, Gewerbe und Verkehr finden sich im Erdgeschoss des Ortsmuseums.

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